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SCHICHT 1 - DIE VISION
Jeder weiß, was wir hier tun. Warum also eine Vision? Warum mache ich das, was ich jeden Tag tue? Warum bin ich hier? Warum lese ich diesen Blogbeitrag? Diese Fragen stellen sich viele - bewusst oder unbewusst. Nicht nur die eigenen Mitarbeiter, sondern auch potenzielle neue Talente wollen wissen, warum es sich lohnt, morgens aufzustehen und ins Büro, zum Kunden oder ins Homeoffice zu gehen.
Die Unternehmensvision sollte genau darauf eine Antwort geben und deutlich machen, wohin die Reise geht und welche Probleme dabei gelöst werden sollen.
Klingt einfach, oder?
Eine spannende Ergänzung für alle, die tiefer in das Thema Vision einsteigen möchten, ist Moonshot Thinking. Diese Methode, die vor allem von innovativen Start-ups genutzt wird, ist in Europa noch wenig bekannt. Eine kurze Einführung dazu gibt es im verlinkten Blogartikel.
SCHICHT 2 - DIE MISSION
Die Mission beschreibt so konkret wie möglich, wie das Unternehmen seine Vision verwirklichen will. Sie ist ein elementarer Baustein zur Zielerreichung.
Die Entwicklung von Vision und Mission ist inzwischen Standard in vielen Unternehmen. Doch oft bleibt es bei formelhaften Aussagen wie "Wir sind eine Bank, morgen wollen wir die größte Bank sein." Eine solche Vision hat wenig Substanz. Hier ist professionelle Unterstützung gefragt, um eine wirklich sinnvolle und inspirierende Vision zu erarbeiten - zum Beispiel von uns. ;)
Zudem passiert es oft, dass das Thema nach der Fertigstellung von Vision und Mission wieder in Vergessenheit gerät. Manche Unternehmen definieren dann noch Unternehmenswerte, weil es andere auch tun. Doch das allein reicht nicht aus.
SCHICHT 3 - WERTE (KULTUR)
Werte sind ein heikles Thema. Warum? Oft werden sogenannte Zielwerte formuliert, die eher Wunschdenken als gelebte Realität sind. Noch problematischer ist es, wenn Werte nur eine Momentaufnahme sind, die sich ständig verändert, ohne dass das Unternehmen darauf Einfluss nehmen kann.
Statt auf Werte setzen wir lieber auf Unternehmenskultur. Denn während Werte schwer steuerbar sind, kann die Unternehmenskultur aktiv gestaltet werden. Sie wirkt sowohl intern als auch extern und ist entscheidend dafür, ob die Vision auch in den entferntesten Ecken des Unternehmens ankommt oder im kulturellen Nebel verschwindet.
Ein bekanntes Zitat von Peter Drucker lautet: "Culture eats strategy for breakfast." Und tatsächlich kann die Unternehmenskultur eine Strategie oder sogar die gesamte Vision untergraben.
Nur wenn interne Kultur und kommunizierte Werte im Einklang stehen, können Unternehmen Mitarbeiter, Kunden und Partner langfristig an sich binden. Andernfalls drohen unangenehme Überraschungen und schlechte Bewertungen.
SCHICHT 4 - DIE STRATEGIE
Die richtige Strategie entscheidet oft über Erfolg oder Misserfolg. Dabei ist sie nur ein Baustein zur Umsetzung der Vision und abhängig von der Unternehmenskultur.
Wir empfehlen daher, bei der Strategieentwicklung die Unternehmenskultur besonders zu berücksichtigen und Maßnahmen zur Kulturveränderung einzuplanen.
Strategien konkretisieren Vision und Mission für verschiedene Unternehmensbereiche (Marketing, IT, Vertrieb, Organisation etc.) und geben den Kurs für die nächsten 1-3 Jahre vor. Mithilfe agiler Methoden können sie regelmäßig angepasst werden.
Gute Strategien beruhen auf validierbaren Hypothesen und setzen auf Fokussierung. Das bedeutet: Klar festlegen, was getan und was nicht getan wird, um der Vision näher zu kommen.
SCHICHT 5 - PROJEKTMANAGEMENT?
In vielen Unternehmen nach Taylorismus (Frederick Winslow Taylor, 1856-1915) spielt das klassische Projektmanagement eine zentrale Rolle. Doch das hat einen Haken:
Nicht alles ist ein Projekt, und für andere Aktivitäten gibt es oft nur tagesgeschäftsbezogene Meetings. Ein transparenter, strukturierter Prozess für die top-down- und bottom-up-Kommunikation fehlt oft.
Da Vision und ihre Umsetzung nicht regelmäßig dokumentiert, strukturiert und kommuniziert werden, ist für viele unklar, warum sich das Unternehmen in eine bestimmte Richtung bewegt.
Eine Studie von Stepstone und Kienbaum (2017) zeigt, dass in vielen Unternehmen die Zielvermittlung scheitert. Oft hängt es von Einzelpersonen ab, ob eine Vision im Unternehmen gelebt wird oder nicht.
SCHICHT 6 - BACKLOG (AGILE ORGANISATIONEN)
In agilen Organisationen liegt mehr Fokus auf der Vision. Mit OKR wird die strategische Ausrichtung in 3-Monats-Zyklen heruntergebrochen.
Große Themen, die länger dauern, werden in kleinere Teilziele zerlegt und mithilfe einer Roadmap strukturiert abgearbeitet. Themen, die aktuell nicht im Fokus stehen, wandern ins Backlog, um sie später wieder aufzugreifen.
SCHICHT 7 - OKR & PROJEKTMANAGEMENT IN AGILEN ORGANISATIONEN
OKR hilft dabei, die Strategie in transparente, sinnvolle Objectives zu übersetzen und mit messbaren Key Results zu versehen. Der institutionalisierte bottom-up- und top-down-Kommunikationsprozess sorgt dafür, dass jeder stets weiß, worum es geht.
Durch regelmäßige Meetings wird der Fortschritt kontinuierlich überprüft, was agiles Handeln auf Wochenbasis ermöglicht. Zudem setzt sich das Management in jedem Zyklus mit den strategischen Ansätzen auseinander und kann diese flexibel anpassen.
Das Geheimnis von OKR: Fokussierung auf gemeinsame Ziele durch bottom-up und top-down Kommunikation.
An dieser Stelle kann sowohl klassisches Projektmanagement nach Taylor als auch eine agile Methode stehen. Alles, was kein Projekt ist, fällt ins Tagesgeschäft.
Agile Projektmanagement-Methoden werden wir in einem separaten Blogbeitrag näher betrachten.
Fazit
In unsicheren Zeiten sind Unternehmen gefordert, flexibel und agil zu bleiben. Die sieben Schichten des agilen Managements helfen dir, dein Unternehmen nachhaltig zu strukturieren und auf Veränderungen schnell zu reagieren.
Ob Vision, Mission, Kultur oder Strategie – jede dieser Schichten trägt dazu bei, dein Unternehmen zukunftssicher zu machen. Setze die ersten Schritte um und stelle sicher, dass dein Unternehmen nicht nur auf Veränderungen reagiert, sondern sie aktiv gestaltet.
Links zum Artikel
Peter Drucker - Biographie
culture eats strategy - thealternativeboard.com
Jeder 4. Kennt Ziele nicht - bildungsspiegel.de
Unternehmskultur ändern in 6 Schritten - organisationsberatung.net